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Gentechnik ist Alltag!

Oder leben sie von Luft und Wasser?

80% unserer Lebensmittel kommen mit Gentechnik in Berührung.

 

Spielt Gentechnik bei unseren Lebensmitteln eine Rolle? Beim Einkaufen im Supermarkt ist davon jedenfalls nichts zu erkennen, denn bei uns in den Regalen findet man kein Lebensmittel, welches als „gentechnisch verändert“ gekennzeichnet ist.  Aber gehen Sie davon aus, egal ob Backwaren, Süßwaren, Käse, Fleisch- und Wurstwaren oder Dressings, bei den meisten Produkten ist Gentechnik indirekt beteiligt. 

Wer nicht, wie zu Urgroßmutters Zeiten, stundenlang in der Küche stehen  und  Backwaren, Nudeln, Käse, Ketschup und andere Soßen, Fruchtsäfte oder  Bier aus den Naturrohstoffen selber zubereiten will, verwendet Lebensmittel, bei deren Herstellungsprozess Stoffe (Produkte) eingesetzt werden, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen gewonnen wurden. Es sind Süßstoffe, Aromen, Lecithin, Fettsären, Vitamine, Dickungsmittel und Enzyme, die z.B.eine höhere Ausbeute beim Saftpressen ermöglichen, die Klärung von Säften und anderen Getränken befördern u.a.m..

Auch wenn Sie streng darauf achten, nur Eier, Milchprodukte und Fleischwaren zu kaufen, die das „Ohne Gentechnik“-Label tragen, stammen diese Produkte oft von Tieren, die in ihrer Aufzuchtphase mit gentechnisch verbessertem Soja großgezogen worden sind. Selbst wenn besonders zielstrebige Verbraucherinnen und Verbraucher das eine oder andere Gentechnik-Produkt aus der heimischen Küche fernhalten, wird es nur Wenigen gelingen, sich konsequent Besuche von Gaststätten, Betriebskantinen und Imbissständen zu versagen. All diese Dienstleister  können überzogene und kostspielige Befindlichkeiten nicht berücksichtigen. Sie bieten Waren an, die nach dem heutigen technischen und wissenschaftlichen Stand der Nahrungsmittelwirtschaft produziert worden sind. Egal, ob Sie Gentechnik mögen oder nicht, Sie können sicher sein: Es ist die bestmögliche Qualität! Noch nie waren Lebensmittel so sicher wie heute. Ob die Lebensmittel bei dem Wirrwar der unterschiedlichsten Siegel auch immer korrekt deklariert sind, steht, wie die jüngste Vergangenheit zeigt, auf einem ganz anderen Blatt.
(
Ausführliche Informationen zu Gentechnik in Lebensmitteln finden Sie auch auf der Internetseite www.transgen.de.)

 

 

Oder brauchen Sie bei Krankheiten keine Medikamente?

Über 140 gentechnisch hergestellte Medikamente dienen Ihrer Gesundheit.

 

Die so genannte „Rote Gentechnik“ erlangte erstmals die Akzeptanz weiter Bevölkerungskreise, als sich die Prophezeiung der Wissenschaftler bestätigte, dass man durch deren Anwendung Medikamente zur Behandlung schwerwiegender Krankheiten herstellen kann. Am bekanntesten ist das Insulin, das man dank Gentechnik preiswert und in optimaler Qualität in Bakterien herstellt. Insulin brauchen Patienten, die an Diabetes leiden. Aber auch Menschen mit selteneren Leiden, wie Blutarmut infolge von Systemerkrankungen, Blutungsneigung infolge von Gerinnungsstörungen, Wachstumsanomalitäten usw., werden mit Arzneimitteln der Gentechniker behandelt. Um großen Epidemien vorzubeugen, brauchen wir Impfstoffe, die nur durch Gentechnik schnell genug und zielgerichtet bereitgestellt werden können. Schließlich entstammte auch das einzige Medikament, mit dem man der von einem Bio-Bauernhof ausgelösten EHEC-Katastrophe mit Dutzenden von Toten und Hunderten  geschädigten Menschen wirksam begegnen konnte, einem Gentechniklabor.

 

Gentechnikgegner, allen voran DIE GRÜNEN,  haben ursprünglich die schlimmsten Horrorszenarien an die Wand gemalt und prophezeit, dass gentechnisch veränderte Bakterien aus den Produktionsanlagen entweichen und die Menschheit dahinraffen würden. Heute wissen diese „Aktivisten“, dass man mit Stimmungsmache gegen die für die Arzneimittelherstellung genutzte „Rote“ Gentechnik und die in industriellen Prozessen, wie z.B. der Enzym- und Vitaminproduktion, genutzte „Weiße Gentechnik“ keine Wählerstimmen mehr gewinnen kann. Daher erklären sie sich demonstrativ mit der „Roten“ und „Weißen“  Gentechnik einverstanden und sagen, dass ja die genveränderten Organismen niemals aus den Produktionsanlagen entweichen könnten. Aber auch das ist wieder falsch. Richtig ist, dass Gentechnik keine Risikotechnologie ist und geprüfte und für die Produktion zugelassene Organismen ungefährlich sind.  Und das gilt für alle Bereiche der Gentechnik, ob „Rot“, Weiß“ oder „Grün“.

 

 

Oder essen Sie kein Brot?

Weltweit mögen Back-Enzyme Gentechnik

 

Mögen Sie es, wenn Backwaren viel Acrylamid enthalten? Oder finden sie es besser, wenn diese krebserzeugende Substanz im Backprozess gar nicht erst entsteht, weil das dafür ursächliche Asparagin, das in jedem natürlichen Mehl vorkommt, durch ein Enzym eliminiert wird? Mögen Sie es, wenn die von Ihnen bevorzugte Brotsorte eine hohe Qualitätsstabilität hinsichtlich der Krustenbeschaffenheit, der intensiven Farbe, des Volumens, der gleichmäßigen Dichte und der Haltbarkeit aufweist? Mögen Sie es, wenn Back- und Teigwaren eine hohe Gefrier-Tau-Stabilität aufweisen und dadurch hochwertige Lebensmittel seltener weggeworfen werden müssen? Dann befürworten Sie auch, dass die Ausgangsstoffe unserer Backwaren mit Enzymen behandelt werden! Die meisten der eingesetzten Enzyme werden mit gentechnisch weiterentwickelten Mikroorganismen hergestellt. Andere Präparate sind kaum noch auf dem Markt erhältlich! Natürlich kann man manches auch ohne Gentechnik machen. Ebenso wie man Getreide mit der Sense mähen, mit dem Dreschflegel dreschen und mit einem Esel zur Windmühle bringen könnte. So kennen wir es ja aus romantischen Bilderbüchern. Und Nostalgie wird in der Lebensmittelwerbung groß geschrieben. Aber wer will das schon wirklich?

 


Oder tragen sie keine Kleidung aus Baumwolle?

80% der Baumwollpflanzen sind gentechnisch verbessert.

 

Etwa 80% aller Baumwollpflanzen,die weltweit angebaut werden, sind gentechnisch verändert. Sie enthalten ein Gen aus dem Bacillus thuringiensis, kurz Bt. Damit bilden sie ein Eiweiß, das einen gefährlichen Schädling der Baumwolle,  den Baumwollkapselwurm, tötet.Deshalb müssen die Bauern weniger Insektenbekämpfungsmittel anwenden. Bevor es die Bt-Baumwolle gab, versprühten die Bauern während der wenige Monate dauernden Wachstumsphase der Baumwolle allein gegen den Kapselwurm zwischen 10- und 30-Mal Insektizide. Diese töteten nicht nur den Baumwollkapselwurm, sondern z. B. auch Blattläuse und Weichwanzen, aber vor allem auch Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen. Das Bt-Eiweiß in der gentechnisch verbesserten Baumwolle ist hingegen für diese Insekten nicht giftig. Dank Bt-Pflanzen konnte der Insektizideinsatz mehr als halbiert werden, zum Vorteil der Artenvielfalt, d.h. zunächst gibt es mehr Blattläuse und Weichwanzen, aber dann auch mehr Nützlinge, die für eine biologische Schädlingsbekämpfung sorgen. Letztere sind in der Lage, die Schadinsekten so zu dezimieren, dass insgesamt die Bilanz positiv ist. Seit Bt-Baumwolle angebaut wird, gibt es auch weniger Giftunfälle mit Insektiziden und die Bauern haben deutlicheVerdienstzuwächse.

Sie haben das alles ganz anders gelesen? Sie kennen nur Berichte, wonach die Schadinsekten auf Bt-Baumwollfeldern und auch der Insektizid-Einsatz zunehmen? Und Bauern in Indien sich reihenweise das Leben nähmen, weil sie sich durch das teure Bt-Saatgut verschuldeten? Richtig ist, dass Bt-Kulturen keine Wunderpflanzen darstellen. Und wenn die Regeln der guten landwirtschaftlichen Praxis verletzt werden, gibt es selbst auf Feldern mit gentechnisch verbesserten Pflanzen Probleme. Die Zahl der Selbsttötungen von Bauern in Indien hat indessen mit der Einführung gentechnisch veränderter Pflanzen weder zu- noch abgenommen. Da sind die Ursachen ganz andere! Warum sollte die große Mehrheit der Kleinbauern Bt-Baumwolle eigentlich anbauen, wenn diese keine Vorteile hätte? Sollten die etwa alle so entsetzlich dumm sein, nur weil sie keine Mitteleuropäer sind? Nein, auch wenn uns bestimmte Kreise das so einreden wollen: Sie, als aufgeklärte Leser wissen, dass die Menschen in Asien nicht weniger intelligent sind als wir. Auch arme Bauern können rechnen. Sie betreiben unter Nutzung von genverbesserten Pflanzen innovative Landwirtschaft, weil sie im Gegensatz zu deutschen Bauern die Wahlfreiheit haben. 
Weil gentechnisch verbesserte Baumwolle inzwischen den Markt erobert hat, enthalten übrigens auch alle Geldscheine und mehr als 80% unserer Baumwollartikel Bt-Baumwolle. Alternative Produkte sind extrem teuer, ohne dass ein Nutzen für die Landwirte,  die Kunden oder die Umwelt erkennbar wäre.Sie werden deshalb immer bedeutungsloser.

 

 

Oder waschen Sie ohne Waschmittel?

Gentechnik-Enzyme machen das Wäschewaschen umweltfreundlich.

Noch vor 60 Jahren gab es in jedem Haushalt mindesten einen Waschtag monatlich, an dem die Wäsche unter hohem Zeit- und Energieeinsatz mit den damaligen Waschmitteln gewaschen wurde. Täglicher Wechsel der Unterwäsche, wie es heute bei den meisten Menschen Standard ist, war bei diesem Aufwand undenkbar. Die Waschmittel enthielten Unmengen von Phosphat, das in die Abwässer gelangte und zur Verschmutzung unserer Gewässer führte. Heute waschen wir ständig mit der Waschmaschine. Und unsere Waschmittel enthalten kaum noch Phosphate, sondern stattdessen hochwirksame Enzyme. Diese entfernen Blut-, Fett-, Milch- Kakao- und andere biologische Flecken auch bei niedrigen Waschtemperaturen gewebeschonend. Empfindliche Woll-und Seidenwäsche bleibt handwarm gewaschen wie neu. Diese Wasch-Enzyme werden durch gentechnisch veränderte Mikroben produziert und bewahren unsere Gewässer vor Überdüngung, weil sich hohe Phosphatkonzentrationen im Waschmittel erübrigen. Die Phosphorvorkommen in der Welt sind übrigens begrenzt. Wenn der Phosphatbedarf der Waschmittelindustrie reduziert wird, entspannt das die Preisentwicklung für Phosphatdüngemittel auf dem Weltmarkt. Somit steht unser berechtigtes Sauberkeitsbedürfnis nicht mehr in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Denn die Aufwendungen, die für Phosphatdüngemittel erbracht werden müssen, sind für arme Farmer in den Entwicklungsländern ein großes Problem.

 

 

Oder grillen Sie nur Gemüse?

Zur Schweinefleischproduktion dienen auch gentechnisch verbesserte Futtermittel.

 

Sollten Sie tatsächlich nur frisches Gemüse essen und Backwaren, Fertig- und Halbfertiggerichte aus der Lebensmittelindustrie sowie gekaufte Obstsäfte etc. meiden, können sie ziemlich sicher sein, dass Ihre Nahrung kaum mit Gentechnik in Berührung gekommen ist (zumindest, solange Sie nur in Teilen Europas unterwegs sind). Sobald Sie aber Fleisch, Milch- und Eiprodukte konsumieren, ist in aller Regel Gentechnik mit im Spiel. Eine Ausnahme gibt es, wenn Sie  so genannte„Bio-Produkte“ kaufen, die sehr ineffektiv hergestellt werden und für deren Produktion somit auch kein Futter von gentechnisch verbesserten Pflanzen verwendet werden darf. Die Beschränkung auf so genannte „Bio-Lebensmittel“ mag ja im Einzelfall für den eigenen Haushalt funktionieren. Aber  normale Gaststätten, Betriebskantinen, Imbissstände und Catering-Dienstleister werden solche ausgefallenen und kostenträchtigen Wünsche wohl nur in Ausnahmefällen befriedigen können. Auch die Gastgeber von Grillpartys und Feiern aller Art berücksichtigen romantische und irrationale Ernährungsgewohnheiten meist nicht. Rinder, Schweine und Geflügel werden in der ganzen Welt, auch in Deutschland, bis auf die eben genannte Ausnahme mit mehr oder weniger großen Anteilen gentechnisch verbessertem Sojaschrot gefüttert. Bei Fleisch, Milch und Eiern aus solcher Produktion gibt es nicht den geringsten Unterschied zwischen Produkten von Tieren, die mit gentechnisch veränderten oder aber mit konventionellen Rohstoffen gefüttert worden sind. Man kann es nicht schmecken. Aber – und dies ist gewiss noch viel wichtiger -  auch die wissenschaftlichen Analysemethoden bringen keine Unterschiede ans Licht. Es gibt eben definitiv keine!  Produzenten, die an einer hohen Qualität und einem guten Preis-Leistungsverhältnis interessiert sind, kümmern sich deshalb nicht darum, ob die verwendeten Futtermittel gentechnisch verändert sind oder nicht. Die meisten Futterergänzungsmittel wie Vitamine und Aminosäuren kommen ohnehin nur noch aus gentechnischer Produktion auf den Markt. In  den meisten nichteuropäischen Ländern, aber z.B. auch in Spanien oder Portugal, kommt übrigens neben transgenem Soja auch noch gentechnisch verbesserter Mais in den Futtertrog. Das ist konsequent, denn „Transgener Mais verhält sich respektvoller gegenüber der Umwelt als konventioneller“, ließ zu Recht das spanische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium verlauten. Deutsche, die zu Hundertausenden in europäischen Ländern wie Spanien und Portugal oder in Amerika oder Australien Urlaub machen, sind somit rundum an Lebensmittel gewöhnt, die bei uns unberechtigterweise verteufelt werden. Für gesundheitsbewusste Kunden wäre es sinnvoller, sich nicht mit der Scheinproblematik „Bio“ und „ohne Gentechnik“ zu beschäftigen, sondern darauf zu  achten, wirklich gute Qualität zu kaufen. Beim Sonntagsbraten heißt das, ein zartes Stück Fleisch mit wenig Fett. Welche Partien da in Frage kommen, sagt Ihnen Ihr Kochbuch. Oder fragen Sie einfach Ihren Fleischer.

 


Oder zahlen Sie nie mit Geldscheinen?

Gentechnisch verbesserte Baumwolle macht Geldscheine haltbarer.

 

Unser Zahlungsverkehr vollzieht sich heute vorwiegend elektronisch. Dennoch sind Bargeldzahlungen auch weiterhin üblich und oft auch unumgänglich. Banknoten können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Unsere Euroscheinebestehen nahezu zu 100% aus Baumwolle. Die für die EZB arbeitenden Papierfabriken nutzen zur Deckung ihres Bedarfs an Baumwolle die gleichen Lieferanten wie die Textilindustrie. Da 80% der weltweit gehandelten Baumwolle aus gentechnisch veränderten Bt-Baumwollpflanzen kommt, stammt  etwa 80% der Geldschein-Zellulose aus Bt-Baumwolle. Die EZB widmet dem Aspekt der Umweltauswirkungen der Euro-Banknoten große Aufmerksamkeit und betreibt dazu sogar eine eigene Informationsseite (http://www.ecb.int/euro/banknotes/html/environment.de.html)

Bisher ist für die EZB allerdings die Frage, ob die verarbeitete Baumwolle aus alten Baumwollsorten oder gentechnisch verbesserten Pflanzen stammt, nicht relevant. Trotz des hohen Umweltbewusstseins der EZB  konnte sich diese also bisher nicht dazu durchringen, Baumwollzellulose aus konventionellem Anbau (= etwa 20 %) komplett zu meiden, obwohl diese unter hohem Einsatz von Insektiziden produziert wird. Aber das kann ja noch kommen. Im Übrigen ist Gentechnik  aber auch  heute schon  im Zahlungsverkehr Alltag. Wer trotzdem Bt-Baumwolle boykottieren will, kann also nur noch mit Münzen zahlen. Man stelle sich dies etwa beim wöchentlichen Einkauf für den Haushalt  vor! Natürlich nimmt deshalb auch der Bio-Laden um die Ecke, der sonst Gentechnik verteufelt, Banknoten an. Gentechnik ist halt trotz aller Angstmacherei Alltag!

 

 

Oder wie soll die Zuckerkrankheit behandelt werden?

Insulin wird mit Gentechnik hergestellt

 

Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes) reicht aus unterschiedlichen Gründen die von der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulinmenge nicht aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Deshalb müssen die meisten Diabetiker Insulin spritzen. Früher wurde das Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen von Schweinen oder Rindern gewonnen. Das war nicht nur teuer und aufwändig, sondern es gab auch Produktionsengpässe. Außerdem wird tierisches Insulin nicht von allen Patienten vertragen und ist auch weniger wirksam als das arteigene Insulin. Es war deshalb ein großer Durchbruch, als es Molekulargenetikern gelang, menschliches Insulin in gentechnisch veränderten Mikroorganismen zu produzieren. Nachdem die Produktion einer deutschen Entwicklung wegen ideologischer Widerstände der GRÜNEN und von Teilen der SPD in Deutschland zunächst nicht genehmigt wurde, bezogen wir das gentechnisch produzierte Human-Insulin lange Zeit aus dem Ausland. Nun darf es auch bei uns produziert werden. Demnächst wird die Produktion wahrscheinlich in Pflanzen erfolgen, also auf dem Weg der Grünen Gentechnik. Man darf gespannt sein, ob deutsche „Weltverbesserer“ ein 2. Mal versuchen werden, eine angemessene Versorgung der Diabetes-Patienten mit dann noch preiswerterem Insulin zu verhindern.

 

 

Oder trinken Sie Ihren Kaffee nur schwarz?

Milchkühe werden auch mit gentechnisch verbessertem Futter versorgt.

 

Weltweit ist die Landwirtschaft gefordert, eine wachsende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Man geht heute davon aus, dass sich bis 2050 die Agrarproduktion verdoppeln  muss und das auf einer gleichbleibenden Fläche. Diese nachhaltige Intensivierung ist nur mit Innovationen zu erreichen. Auch die deutsche Landwirtschaft ist von dieser Entwicklung nicht ausgenommen. Um beispielsweise die Milchleistung der Kühe zu erhöhen, werden die Haltungsbedingungen und das Futter ständig optimiert. Wesentlich dabei ist die Fütterung mit eiweißreichem Futter wie Soja. Rund 80 Prozent aller Soja-Importe für den deutschen Markt stammen aus gentechnisch verbesserten (gv) Pflanzen. Davon sind 2011 rund 4 Millionen Tonnen an konventionell gehaltene Nutztiere verfüttert worden. Verbraucher, die durch diverse Antigentechnik-Kampagnen verunsichert worden sind, greifen gern zu Milch und Milchprodukten, die mit dem „Ohne Gentechnik“-Label gekennzeichnet sind. Aber auch hier ist es eher selten, dass die Milch völlig ohne Nutzung der Gentechnik produziert worden ist. Wussten Sie, dass das Siegel auch dann vergeben werden darf, wenn gentechnisch veränderte Produkte in der Tierhaltung eine große Rolle gespielt haben? Produzenten sind berechtigt das „Ohne-Gentechnik“-Zertifikat zu nutzen, obwohl sie während der Aufzucht der Tiere bis 3 Monate vor der Milchabgabe gv-Soja verfüttert haben. Auch wenn die Tiere mit Medikamenten, Impfstoffen und Futterzusatzstoffen wie z. B. Vitamine und Aminosäuren versorgt werden, die natürlich nahezu durchgehend mittels gentechnisch veränderten Mikroben produziert worden sind, tragen die Produkte ganz gesetzeskonform das verkaufsfördernde Siegel.Übrigens, selbst dann, wenn das Label „Ohne Gentechnik“ auch wirklich ohne Gentechnik bedeutete, so hätten Sie damit keinen Gewinn. Die Qualität ist die gleiche!