Siehe dazu den Bezugsartikel: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glyphosat-giftige-nebenwirkungen-1...
Im Streit um die erneute Zulassung von Glyphosat wird mit harten Bandagen gekämpft. Auch wenn gesundheitliche Aspekte angesprochen werden, darum geht es nicht. Es geht allein darum, Glyphosat zu verbieten, weil nur so die hohe Attraktivität gentechnisch veränderter Pflanzen in Nord- und Südamerika gemindert werden kann. Bei Soja liegt deren Anteil bei über 90%. Die angebliche Schädlichkeit von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) ist bei so großer Verbreitung von nicht glaubwürdig zu vermitteln. Erster Angriff auf Glyphosat, immerhin seit etwa 40 Jahren in der Anwendung, da hätte ja schon mal was auffallen können, ist aber nicht, erster Angriff: Glyphosat im Urin. Damit wurde dokumentiert, was bekannt ist, nämlich dass Glyphosat weite Anwendung gefunden hat, mehr aber auch nicht. All die anderen etwa 3000 im Urin nachzuweisenden Stoffe sind wie Glyphosat Abfallprodukte, die der Körper nicht braucht. Nächster Angriffspunkt: Glyphosat in der Muttermilch. Nicht zuverlässig nachgewiesen, aber die Überschrift reicht zur Panikmache. Frau Liebrich ist natürlich mit dabei. In einem Offenen Brief, veröffentlicht auf www.stallbesuch.de, den ich ebenfalls unterzeichnet habe, wird darauf aufmerksam gemacht, dass die EU mit dem Ziel des Gesundheitsschutzes für Glyphosat eine zulässige Tagesaufnahme kurz ADI (acceptable daily intake) von 0,3 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt hat. (Frau Liebrich hätte dies zur Information ihrer Leserinnen und Leser berichten müssen.) Um einen solchen Wert zu erreichen, müsste ein Säugling (4kg) mehr als 2700 Liter am Tag trinken. Auch ich finde Glyphosat in der Muttermilch nicht sympathisch. Aber das reicht nicht aus, um tausende stillende Mütter in Deutschland zu beunruhigen. Wer solche Meldungen loslässt, hat eine Verantwortung. Nun der letzte Angriff auf Glyphosat, Einstufung der WHO als wahrscheinlich krebserregend. In einem Mäusestamm mit einer hohen Spontaninzidenz für maligne Lymphome wurden bei einer sehr hohen Dosis, die über der von der OECD empfohlenen Limit-Dosis lag, maligne Lymphome gefunden. BfR: „In vier weiteren validen Kanzerogenitätsstudien an Mäusen wurde keine signifikante Erhöhung von malignen Lymphomen beobachtet, d.h. der Befund war nicht reproduzierbar.“ Das ist für mich anders als für Herrn Ebner MdB der Grünen kein „evidenter Hinweis“ für eine krebserzeugende Wirkung. Bei experimentellen Studien kommt so etwas vor. Nicht reproduzierbare Ergebnisse gehören in die Schublade und können zur Bewertung nicht herangezogen werden. Das BfR hat einen guten Job gemacht. Verständlich, dass es den Grünen es nicht passt, dass ihren ideologisch begründeten Forderungen mit Wissenschaftlichkeit begegnet wird. Warum wird bei dieser Thematik nicht der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft befragt? Hat er die falsche Meinung?